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Fritz Zolnhofer

Biografie

Fritz Zolnhofer (* 13. Januar 1896 in Wolfstein/Pfalz; † 12. Februar 1965 in Saarbrücken) war ein bedeutender Maler aus unserer Region.

Zolnhofer wurde als Sohn eines Grubensteigers geboren. Nach frühem Tod seiner Eltern (Vater: Friedrich Josef Zolnhofer, Mutter: Charlotta, geb. Ullrich) kam er als vierjähriger Junge in den saarländischen Ort Schnappach (heute zur Stadt Sulzbach/Saar gehörend) zwischen Sulzbach und St. Ingbert, wo er bei seiner Großmutter aufwuchs.

Oft hielt er sich in Sulzbach-Altenwald auf, wo er seine Frau Hedi, eine Steigerstochter, kennenlernte.

Heimkehrende Bergleute, 1931, Öl auf Leinwand, 92 x 120,5 cm. Aus: Fritz Zolnhofer, Malerei und Graphik, Saarbrücken 1970, Abb. 72

Bereits in jungen Jahren entdeckte er seine künstlerischen Neigungen. Nach einer Malerlehre ging er 1913 an die Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart. 1918 nahm er ein Studium bei Otto Weil in München auf.

Nach dem Ersten Weltkrieg, welchen er als Soldat erlebte und überlebte, und einem längeren Aufenthalt in der Schweiz setzte er 1920 sein Studium an der Akademie der Bildenden Künste München bei Karl Caspar fort. 

Hier reifte er im Laufe der Jahre zum Meisterschüler und später zum akademischen Kunstmaler heran. Zur Vertiefung seiner Studien unternahm er außerdem zahlreiche Reisen nach Spanien, Holland, Frankreich, Italien und in die Schweiz.

Im Jahr 1931 übersiedelte Zolnhofer mit seiner Ehefrau nach Saarbrücken.

Dort und in der nahen Schwerindustrie fand er die Vorlagen für seine Malerei: Berg- und Eisenhütten-Motive, Szenen aus dem Alltag der »kleinen Leute« unter anderem 1935 mit der »Bergmannskuh«.

Bergmannskuh, 1935, Öl auf Leinwand, 74,5 x 84,5 cm. Aus: Fritz Zolnhofer, Malerei und Graphik, Saarbrücken 1970, Abb. 92

Auffallend ist die Wahl dunkler, finsterer Farben bei der Wiedergabe von Industrieanlagen.

Daneben zeichnete sich Zolnhofer auch als Porträtmaler und Maler von Landschaftsbildern aus. In seinem letzten Lebensabschnitt widmete sich der Künstler modernen Formen der Malerei mit einer Vorliebe für Expressionismus und Surrealismus.

In den mehr als 40 Jahren seines künstlerischen Schaffens hat sich Fritz Zolnhofer weit über die Grenzen des Saarlandes hinaus einen Namen gemacht.

Dies belegen die zahlreichen Einzelausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen in renommierten nationalen und internationalen Galerien.

So waren seine Werke u.a. in Berlin, Bochum, Darmstadt, Düsseldorf, Essen, Frankfurt, Mannheim, Ludwigshafen, Speyer, Stuttgart, München, Saarbrücken, Kopenhagen, Paris, New York, Rom und Wien zu sehen.

Bekannt wurde er ferner als Gründungsmitglied der »Pfälzischen Sezession«.

Grubenunglück Luisenthal, Skizze zum Triptychon 1962, Kohle, o.M. Aus: Walter Schmeer: Fritz Zolnhofer, Saarländische Künstler, Saarbrücken 1978, S. 7

1961 erhält Fritz Zolnhofer den »Albert-Weisgerber-Preis« der Stadt St. Ingbert, den »Veit-Stoss-Preis« der Stadt Nürnberg  und  den »Kunstpreis der Stadt Saar-brücken«.

Weiterhin entstanden Arbeiten im öffentlichen Raum, u. a. die Mosaiken im ehemaligen Stadtbad St. Johann (Saarbrücken) und an der Berufsschule St. Ingbert.

Fritz Zolnhofer starb am 12. Februar 1965 in Saarbrücken. Er wurde auf dem Burbacher Waldfriedhof beigesetzt. 

Im September 2007 beschloss der Rat der Landeshauptstadt Saarbrücken, Zolnhofer als posthume Ehrung ein Ehrengrab an exponierter Stelle auf dem Waldfriedhof einzurichten.

1980 fand im Sitzungssaal des Sulzbacher Rathauses eine Gedächtnisausstellung von Kulturamt/VHS Sulzbach mit über 80 Exponaten (überwiegend aus Privatbesitz) statt.

2001 anlässlich des 105. Geburtstags von Fritz Zolnhofer, wurde die Ausstellung im Salzbrunnenhaus Sulzbach, die von fast 1.000 Besucher/innen frequentiert wurde.

Die Bilder, die sich überwiegend in Privatbesitz befinden und zum Teil erstmals 1980 in der Öffentlichkeit gezeigt wurden, gaben exemplarisch einen Überblick über die fast 50-jährige Schaffensperiode des Künstlers.

                         

Werke im öffentlichen Raum

  • Saarbrücken, Bezirk Mitte, Landesversicherungsanstalt für das Saarland, Berufedarstellung, 1952, Mosaik
  • Saarbrücken, Bezirk Mitte, Stadtbad St.Johann, 1952, Mosaik
  • Saarbrücken, Bezirk Mitte, Grund- und Ganztagsschule Rastpfuhl, 1953, verschiedene Metallarten
  • Saarbrücken, Bezirk West, Grund- und Hauptschule, Burbach, ca. 1954
  • St. Ingbert, Willi-Graf-Schule, Berufsbildungszentrum St. Ingbert, 1955/56, Mosaik
  • Saarbrücken, Bezirk Mitte, Ruhegehalts- und Zusatzversorgungskasse des Saarlandes, Mensch und Arbeit, 1960er Jahre, Mosaik